Fast 10.000 Zuschauer im Schnitt: 3. Liga die Nummer 1 in Europa (2024)

Die 3. Liga ist in der Saison 2023/2024 in neue Dimensionen vorgestoßen. Fast 10.000 Zuschauer*innen im Schnitt besuchten die 380 Spiele. Der erst in der Vorsaison aufgestellte Rekord (8200) wurde um rund 20 Prozent verbessert. Deutschland ist mit durchschnittlich 9700 Fans pro Spiel gleichauf mit der englischen League One die Nummer eins unter den dritten Ligen in Europa. Doch die abgelaufene Spielzeit hatte noch weitaus mehr beeindruckende Zahlen und Fakten zu bieten. Es war die erste Saison in der 3. Liga mit offiziellen, detaillierten Spielanalyse-Daten. DFB.de hat die wichtigsten hier auf einen Blick zusammengefasst.

Aus der 3. Liga in die deutsche Nationalmannschaft: Der sportliche Wert der 3. Liga ist hoch. Der EURO-Kader der deutschen Nationalmannschaft ist gespickt mit ehemaligen Spielern der 3. Liga: Robert Andrich (80 Spiele für Dresden und Wiesbaden), Niclas Füllkrug (22 Spiele für Werder Bremen II, 5 Tore), Joshua Kimmich (26 Spiele für RB Leipzig), Thomas Müller (15 Tore in 32 Spielen für Bayern II), Jamal Musiala (10 Spiele für Bayern II), Antonio Rüdiger (22 Spiele für den VfB Stuttgart II) und Deniz Undav (42 Scorerpunkte in 69 Spielen für den SV Meppen). Selbst Weltstar Toni Kroos lief in einer Partie in der 3. Liga auf.

Zuschauerzahl verdoppelt: Insgesamt strömten mehr als 3,688 Millionen Zuschauer*innen in die Stadien, das bedeutete eine Steigerung von mehr als einer halben Million im Vergleich zum vergangenen Rekordjahr. Noch deutlicher wird die rasante Entwicklung der 3. Liga beim weiteren Blick in die Vergangenheit. Gegenüber der Saison 2011/2012 hat die 3. Liga ihren Zuschauerschnitt mehr als verdoppelt (damals: 4572; jetzt: 9707). 2018 lag der Schnitt bei rund 6100, ein Jahr später dann erstmals über 8000. Nur die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen sorgten seitdem für eine vorübergehende Delle.

Dynamo vor sechs Bundesligisten: Zuschauerkrösus war erneut Dynamo Dresden. Mit durchschnittlich 28.732 Zuschauer*innen pro Heimspiel überboten die Dresdner ihre 2015/2016 selbst aufgestellte Bestmarke in der 3. Liga (27.544) deutlich. Dynamo hatte in der abgelaufenen Saison mehr Zuschauer*innen als zehn Zweitligisten und sechs Klubs aus der Bundesliga.

Historische Werte in Essen und Dresden: Nicht nur in Dresden war es stimmungsvoll und laut. Neun Drittligisten hatten einen Zuschauerschnitt im fünfstelligen Bereich. Rot-Weiss Essen vermeldete seine besten Besucherzahlen seit 53 Jahren (Schnitt: 16.652 – so hoch wie zuletzt in der Bundesliga-Saison 1970/1971), Münster die besten seit 46 Jahren (Schnitt 10.776 – so hoch wie zuletzt in der Zweitliga-Saison 1976/1977). Der TSV 1860 München hatte wie gewohnt eine Stadionauslastung von 100 Prozent (15.000).

Tore, Tore, Tore: Exakt 1066 Treffer fielen in der abgelaufenen Saison. Das ist der drittbeste Wert der Liga-Geschichte. Mehr waren es nur im Vorjahr und in der Rekordsaison 2019/2020 (1137). Die torreichsten Spiele waren Sandhausens 6:3 gegen Regensburg und Dresdens 7:2 gegen Lübeck. Mehr Treffer in einem Spiel gab es in der Geschichte der 3. Liga nur bei Düsseldorfs 5:5 gegen Braunschweig im Mai 2009.

DFB-Pokal-Sensationen: In dieser Saison gab es im DFB-Pokal zehn Duelle zwischen der 3. Liga und der Bundesliga. Unglaublich, aber wahr: Sechsmal setzte sich dabei das Team aus der 3. Liga durch. Die Hälfte der Sensationen ging auf das Konto des 1. FC Saarbrücken, der den FC Bayern, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach bezwang. Als zweite Mannschaft aus der 2008 gegründeten 3. Liga schaffte es der FCS bis ins Halbfinale. Zuvor war dies Arminia Bielefeld 2014/2015 gelungen. Aber nicht nur Saarbrücken war für Überraschungen gut. Viktoria Köln besiegte Werder Bremen, die SpVgg Unterhaching warf den FC Augsburg raus und Arminia Bielefeld setzte sich im Elfmeterschießen gegen den VfL Bochum durch.

Novum durch Aufsteiger: Mit dem SSV Ulm 1846 und Preußen Münster marschierten gleich zwei Aufsteiger direkt in die 2. Bundesliga durch. Das gab es in der 3. Liga noch nie. Den Durchmarsch hatten zuvor vier Klubs geschafft: SV Elversberg 2022/2023, SSV Jahn Regensburg 2016/2017, Würzburger Kickers 2015/2016 und RB Leipzig 2013/2014. Mit Ulm wurde zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren ein Aufsteiger Meister der 3. Liga - nach Elversberg (2022/2023) und dem FC Bayern München II (2019/2020). Ulms 77 Punkte waren der zweitbeste Wert, den je ein Aufsteiger erreichte. Nur RB Leipzig hatte 2013/2014 mit 79 Zählern mehr. Auch die SpVgg Unterhaching spielte als Aufsteiger eine gute Saison. Nur der VfB Lübeck fiel aus der Reihe, stieg wie 2020/2021 direkt wieder ab. Die Nordlichter verglühen schnell in der 3. Liga. Im vierten Jahr in Folge musste der Aufsteiger aus der Regionalliga Nord direkt wieder dorthin zurück (zuvor Oldenburg 2023, Havelse 2022 und Lübeck 2021).

Viele Trainerwechsel und eine historische Premiere: Elf Trainer mussten in dieser Saison vorzeitig gehen. So viele waren es in der 3. Liga zuletzt 2021/2022. Dresden und Sandhausen verpassten trotz Trainerwechsel den Aufstieg, Lübeck, Duisburg und Halle konnten den Abstieg nicht verhindern. Den positivsten Effekt hatte der neue Coach beim SV Waldhof Mannheim, wo Marco Antwerpen den Klub in einem furiosen Finish zum Klassenverbleib führte. Für die spektakulärste Personalie auf der Bank sorgte der FC Ingolstadt. Die Schanzer machten drei Spieltage vor Saisonende Sabrina Wittmann zur ersten Cheftrainerin im deutschen Profifußball der Männer.

Große Tradition: Vier Bundesliga-Gründungsmitglieder waren 2023/2024 in der 3. Liga am Start: 1860 München, MSV Duisburg, Preußen Münster, 1. FC Saarbrücken. Insgesamt elf Mannschaften spielten einst in der Bundesliga. Fünf Klubs kamen schon zu nationalen Meisterehren: 1860 München und Rot-Weiss Essen sowie in der DDR Erzgebirge Aue, Dynamo Dresden und Halle. Acht Drittligisten waren schon mal in einem internationalen Wettbewerb vertreten. Zwei große Namen haben sich auf traurige Weise aus der 3. Liga verabschiedet. Der MSV Duisburg stürzt erstmals in der Nachkriegszeit in die Viertklassigkeit ab. Der Hallesche FC tritt nach zwölf Jahren in Folge in der 3. Liga den Gang nach unten an.

Regensburger Serie: Der SSV Jahn Regensburg stellte in der Hinrunde mit zehn Siegen in Folge die Bestmarke des Karlsruher SC aus der Saison 2012/2013 ein. Trotzdem reichte es am Ende für den Jahn nicht zum Direktaufstieg.

Adu vor Musiala und Alaba: Nick Kaulfers und Gibson Nana Adu von der SpVgg Unterhaching debütierten jeweils drei Tage nach ihrem 16. Geburtstag und lösten damit Dortmunds Abdoulaye Kamara als jüngsten Spieler in der Geschichte der 3. Liga ab. Adu traf zudem als erster 16-Jähriger. Er setzte sich im Ranking der jüngsten Torschützen der 3. Liga vor das Trio David Alaba, Youssoufa Moukoko und Jamal Musiala.

Talentschmiede Unterhaching: Der Aufsteiger aus der Regionalliga stellte nicht nur die zwei jüngsten Spieler aller Zeiten in der 3. Liga. Haching setzte sage und schreibe 18 Spieler im U 21-Alter ein, darunter U 17-WM-Held Konstantin Heide.

Sandhausens Aufholjagd: Der SV Sandhausen bog beim 6:3-Erfolg gegen Regensburg als erstes Team in der Geschichte der 3. Liga einen Drei-Tore-Rückstand in einen Sieg um. Nach 15 Minuten stand es in der Partie 2:3, es war die torreichste Anfangsviertelstunde jemals in der 3. Liga.

Schiris: Timo Gansloweit pfiff in dieser Saison die meisten Spiele in der 3. Liga, er hatte zwölf Einsätze. Rekord-Schiedsrichter der 3. Liga ist Patrick Alt, er leitete 125 Spiele in der 3. Liga, davon neun in der abgelaufenen Saison. Die meisten Strafstöße der Saison verhängte Wolfgang Haslberger (6), die meisten Fouls in einem Spiel ahndete Bastian Dankert (35 bei Halle gegen Sandhausen). Insgesamt zückten die Schiris so viele Gelbe Karten wie nie zuvor (1764). Kartenkönig war Regensburgs Andreas Geipl mit 15 Verwarnungen, die meisten Platzverweise kassierte Saarbrückens Calogero Rizzuto (3).

Meister der ersten Halbzeit: Spitze war der SV Sandhausen nur in der Tabelle der ersten 45 Minuten. Der Zweitliga-Absteiger lag am häufigsten zur Halbzeit vorne (18-mal) und hätte in der ersten Hälfte 67 Punkte geholt. Die Kurpfälzer verspielten 27 mögliche Punkte nach eigener Führung.

Spieler der Saison: Leo Scienza ließ die Ulmer Spatzen Samba tanzen. Der gebürtige Brasilianer war der herausragende Akteur seiner Mannschaft und mit 26 Torbeteiligungen (12 Treffer, 14 Assists) Topscorer der 3. Liga. Neben dem Aufstieg war die Wahl zum Spieler der Saison sein verdienter Lohn. Was seine Leistung noch bemerkenswerter macht: Es war Scienzas erste Saison in der 3. Liga, im Profifußball hatte er zuvor nur 2022/2023 für Magdeburg in der 2. Bundesliga gespielt und dabei wenig Einsatzzeit bekommen (11 Spiele, keine Torbeteiligung). Mit fairen Mitteln war Scienza kaum zu stoppen, er wurde mit Abstand am häufigsten von allen Spielern der 3. Liga gefoult (124-mal).

Torschützenkönig wieder kein Aufsteiger: Eine bemerkenswerte Saison spielte auch Jannik Mause. Der 25-Jährige, aus Aachen zum FC Ingolstadt gekommen, wurde in seiner ersten Spielzeit im Profibereich gleich Torschützenkönig. Mause traf 18-mal. Kurios: Im fünften Jahr in Folge ist der Torschützenkönig mit seiner Mannschaft nicht aufgestiegen.

Super-Oldie Lorenz: In der Hinrunde fehlte Marc Lorenz beim SC Preußen Münster erst verletzt und war dann meist nur Edeljoker. Bis Weihnachten standen nur ein Tor und eine Vorlage auf seinem Konto. 2024 wurde der Kapitän und gebürtige Münsteraner dann zum Anführer bei Preußens furioser Aufholjagd. Drei Tore und unglaubliche zwölf Vorlagen sammelte Lorenz 2024, war allein in den letzten vier Saisonspielen an acht Toren beteiligt und machte Münsters Aufstieg mit dem Volleyschuss zum 2:0 gegen Unterhaching klar. Sein Highlight-Spiel war das 5:3 in Köln am 35. Spieltag, dort verbuchte Lorenz ein Tor und vier Assists. Für den 35-Jährigen ist es schon der vierte Aufstieg in die 2. Bundesliga (2013 und 2015 mit Arminia Bielefeld, 2019 mit dem Karlsruher SC).

Die Dauerbrenner: Marius Funkhat als einziger Spieler in dieser Saison in der 3. Liga keine Minute verpasst. Der Torhüter des FC Ingolstadt spielte 38-mal durch. Die Feldspieler mit der meisten Einsatzzeit waren Unterhachings Raphael Schifferl und Essens Jose-Enrique Rios Alonso mit jeweils 3330 Minuten (abgesehen von einer Gelb-Sperre 37-mal durchgespielt).

Die Dauerläufer: Mirnes Pepic vom FC Erzgebirge Aue lief am meisten (über 460 Kilometer), sein Teamkollege Tim Danhof sprintete am häufigsten (931-mal). Wiederum Pepic zog die meisten intensiven Läufe an.

Zweikampf-Monster: Ulms Dennis Chessa bestritt die meisten Zweikämpfe (999). Christoph Greger von Viktoria Köln war der zweikampfstärkste Spieler (fast 69 Prozent gewonnen).

Karriereende: Einige bekannte Namen beenden nun ihre Laufbahn. Neben Bayern-Schreck Marcel Gaus (1. FC Saarbrücken) hören auch Dennis Diekmeier (SV Sandhausen) und Maximilian Schulze Niehues (SC Preußen Münster) auf. Gleiches gilt für Fabian Klos. Der Rekordspieler und Rekordtorschütze von Arminia Bielefeld kam in seiner Abschiedssaison auf neun Treffer und fünf Assists. Klos bestritt außerdem 432 Kopfballduelle - mehr als jeder andere Akteur in der 3. Liga.

Rekorde zum Abschied: Absteiger SC Freiburg II war in seinen drei Jahren in der 3. Liga stets das Team mit den meisten eingesetzten Spielern (diese Saison: 38, Vorjahr 39). Die 41 Akteure 2021/2022 waren historischer Höchstwert in der 3. Liga. 2023/2024 stellte der SC sogar einen Rekord für den gesamten deutschen Profifußball auf: Sechs Torhüter (Uphoff, Sauter, Jantunen, Schneller, Mack und Hornung) hat zuvor noch kein Team eingesetzt.

Verein Gesamtzuschauerzahl
1. FC Saarbrücken 208.288
Arminia Bielefeld 357.163
Dynamo Dresden 545.901
FC Erzgebirge Aue 165.179
FC Ingolstadt 04 107.119
FC Viktoria Köln 80.576
Hallescher FC 151.906
MSV Duisburg 230.854
Rot-Weiss Essen 317.379
SC Preußen Münster 206.690
SC Verl 52.507
SpVgg Unterhaching 98.579
SSV Jahn Regensburg 184.407
SSV Ulm 1846 Fussball 206.073
SV Sandhausen 80.530
SV Waldhof Mannheim 197.367
TSV 1860 München 285.000
VfB Lübeck 104.197
Borussia Dortmund II 63.734
SC Freiburg II 45.351
Gesamt 3.688.800

[jb]

Die 3. Liga ist in der Saison 2023/2024 in neue Dimensionen vorgestoßen. Fast 10.000 Zuschauer*innen im Schnitt besuchten die 380 Spiele. Der erst in der Vorsaison aufgestellte Rekord (8200) wurde um rund 20 Prozent verbessert. Deutschland ist mit durchschnittlich 9700 Fans pro Spiel gleichauf mit der englischen League One die Nummer eins unter den dritten Ligen in Europa. Doch die abgelaufene Spielzeit hatte noch weitaus mehr beeindruckende Zahlen und Fakten zu bieten. Es war die erste Saison in der 3. Liga mit offiziellen, detaillierten Spielanalyse-Daten. DFB.de hat die wichtigsten hier auf einen Blick zusammengefasst.

Aus der 3. Liga in die deutsche Nationalmannschaft: Der sportliche Wert der 3. Liga ist hoch. Der EURO-Kader der deutschen Nationalmannschaft ist gespickt mit ehemaligen Spielern der 3. Liga: Robert Andrich (80 Spiele für Dresden und Wiesbaden), Niclas Füllkrug (22 Spiele für Werder Bremen II, 5 Tore), Joshua Kimmich (26 Spiele für RB Leipzig), Thomas Müller (15 Tore in 32 Spielen für Bayern II), Jamal Musiala (10 Spiele für Bayern II), Antonio Rüdiger (22 Spiele für den VfB Stuttgart II) und Deniz Undav (42 Scorerpunkte in 69 Spielen für den SV Meppen). Selbst Weltstar Toni Kroos lief in einer Partie in der 3. Liga auf.

Zuschauerzahl verdoppelt: Insgesamt strömten mehr als 3,688 Millionen Zuschauer*innen in die Stadien, das bedeutete eine Steigerung von mehr als einer halben Million im Vergleich zum vergangenen Rekordjahr. Noch deutlicher wird die rasante Entwicklung der 3. Liga beim weiteren Blick in die Vergangenheit. Gegenüber der Saison 2011/2012 hat die 3. Liga ihren Zuschauerschnitt mehr als verdoppelt (damals: 4572; jetzt: 9707). 2018 lag der Schnitt bei rund 6100, ein Jahr später dann erstmals über 8000. Nur die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen sorgten seitdem für eine vorübergehende Delle.

Dynamo vor sechs Bundesligisten: Zuschauerkrösus war erneut Dynamo Dresden. Mit durchschnittlich 28.732 Zuschauer*innen pro Heimspiel überboten die Dresdner ihre 2015/2016 selbst aufgestellte Bestmarke in der 3. Liga (27.544) deutlich. Dynamo hatte in der abgelaufenen Saison mehr Zuschauer*innen als zehn Zweitligisten und sechs Klubs aus der Bundesliga.

Historische Werte in Essen und Dresden: Nicht nur in Dresden war es stimmungsvoll und laut. Neun Drittligisten hatten einen Zuschauerschnitt im fünfstelligen Bereich. Rot-Weiss Essen vermeldete seine besten Besucherzahlen seit 53 Jahren (Schnitt: 16.652 – so hoch wie zuletzt in der Bundesliga-Saison 1970/1971), Münster die besten seit 46 Jahren (Schnitt 10.776 – so hoch wie zuletzt in der Zweitliga-Saison 1976/1977). Der TSV 1860 München hatte wie gewohnt eine Stadionauslastung von 100 Prozent (15.000).

Tore, Tore, Tore: Exakt 1066 Treffer fielen in der abgelaufenen Saison. Das ist der drittbeste Wert der Liga-Geschichte. Mehr waren es nur im Vorjahr und in der Rekordsaison 2019/2020 (1137). Die torreichsten Spiele waren Sandhausens 6:3 gegen Regensburg und Dresdens 7:2 gegen Lübeck. Mehr Treffer in einem Spiel gab es in der Geschichte der 3. Liga nur bei Düsseldorfs 5:5 gegen Braunschweig im Mai 2009.

DFB-Pokal-Sensationen: In dieser Saison gab es im DFB-Pokal zehn Duelle zwischen der 3. Liga und der Bundesliga. Unglaublich, aber wahr: Sechsmal setzte sich dabei das Team aus der 3. Liga durch. Die Hälfte der Sensationen ging auf das Konto des 1. FC Saarbrücken, der den FC Bayern, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach bezwang. Als zweite Mannschaft aus der 2008 gegründeten 3. Liga schaffte es der FCS bis ins Halbfinale. Zuvor war dies Arminia Bielefeld 2014/2015 gelungen. Aber nicht nur Saarbrücken war für Überraschungen gut. Viktoria Köln besiegte Werder Bremen, die SpVgg Unterhaching warf den FC Augsburg raus und Arminia Bielefeld setzte sich im Elfmeterschießen gegen den VfL Bochum durch.

Novum durch Aufsteiger: Mit dem SSV Ulm 1846 und Preußen Münster marschierten gleich zwei Aufsteiger direkt in die 2. Bundesliga durch. Das gab es in der 3. Liga noch nie. Den Durchmarsch hatten zuvor vier Klubs geschafft: SV Elversberg 2022/2023, SSV Jahn Regensburg 2016/2017, Würzburger Kickers 2015/2016 und RB Leipzig 2013/2014. Mit Ulm wurde zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren ein Aufsteiger Meister der 3. Liga - nach Elversberg (2022/2023) und dem FC Bayern München II (2019/2020). Ulms 77 Punkte waren der zweitbeste Wert, den je ein Aufsteiger erreichte. Nur RB Leipzig hatte 2013/2014 mit 79 Zählern mehr. Auch die SpVgg Unterhaching spielte als Aufsteiger eine gute Saison. Nur der VfB Lübeck fiel aus der Reihe, stieg wie 2020/2021 direkt wieder ab. Die Nordlichter verglühen schnell in der 3. Liga. Im vierten Jahr in Folge musste der Aufsteiger aus der Regionalliga Nord direkt wieder dorthin zurück (zuvor Oldenburg 2023, Havelse 2022 und Lübeck 2021).

Viele Trainerwechsel und eine historische Premiere: Elf Trainer mussten in dieser Saison vorzeitig gehen. So viele waren es in der 3. Liga zuletzt 2021/2022. Dresden und Sandhausen verpassten trotz Trainerwechsel den Aufstieg, Lübeck, Duisburg und Halle konnten den Abstieg nicht verhindern. Den positivsten Effekt hatte der neue Coach beim SV Waldhof Mannheim, wo Marco Antwerpen den Klub in einem furiosen Finish zum Klassenverbleib führte. Für die spektakulärste Personalie auf der Bank sorgte der FC Ingolstadt. Die Schanzer machten drei Spieltage vor Saisonende Sabrina Wittmann zur ersten Cheftrainerin im deutschen Profifußball der Männer.

Große Tradition: Vier Bundesliga-Gründungsmitglieder waren 2023/2024 in der 3. Liga am Start: 1860 München, MSV Duisburg, Preußen Münster, 1. FC Saarbrücken. Insgesamt elf Mannschaften spielten einst in der Bundesliga. Fünf Klubs kamen schon zu nationalen Meisterehren: 1860 München und Rot-Weiss Essen sowie in der DDR Erzgebirge Aue, Dynamo Dresden und Halle. Acht Drittligisten waren schon mal in einem internationalen Wettbewerb vertreten. Zwei große Namen haben sich auf traurige Weise aus der 3. Liga verabschiedet. Der MSV Duisburg stürzt erstmals in der Nachkriegszeit in die Viertklassigkeit ab. Der Hallesche FC tritt nach zwölf Jahren in Folge in der 3. Liga den Gang nach unten an.

Regensburger Serie: Der SSV Jahn Regensburg stellte in der Hinrunde mit zehn Siegen in Folge die Bestmarke des Karlsruher SC aus der Saison 2012/2013 ein. Trotzdem reichte es am Ende für den Jahn nicht zum Direktaufstieg.

Adu vor Musiala und Alaba: Nick Kaulfers und Gibson Nana Adu von der SpVgg Unterhaching debütierten jeweils drei Tage nach ihrem 16. Geburtstag und lösten damit Dortmunds Abdoulaye Kamara als jüngsten Spieler in der Geschichte der 3. Liga ab. Adu traf zudem als erster 16-Jähriger. Er setzte sich im Ranking der jüngsten Torschützen der 3. Liga vor das Trio David Alaba, Youssoufa Moukoko und Jamal Musiala.

Talentschmiede Unterhaching: Der Aufsteiger aus der Regionalliga stellte nicht nur die zwei jüngsten Spieler aller Zeiten in der 3. Liga. Haching setzte sage und schreibe 18 Spieler im U 21-Alter ein, darunter U 17-WM-Held Konstantin Heide.

Sandhausens Aufholjagd: Der SV Sandhausen bog beim 6:3-Erfolg gegen Regensburg als erstes Team in der Geschichte der 3. Liga einen Drei-Tore-Rückstand in einen Sieg um. Nach 15 Minuten stand es in der Partie 2:3, es war die torreichste Anfangsviertelstunde jemals in der 3. Liga.

Schiris: Timo Gansloweit pfiff in dieser Saison die meisten Spiele in der 3. Liga, er hatte zwölf Einsätze. Rekord-Schiedsrichter der 3. Liga ist Patrick Alt, er leitete 125 Spiele in der 3. Liga, davon neun in der abgelaufenen Saison. Die meisten Strafstöße der Saison verhängte Wolfgang Haslberger (6), die meisten Fouls in einem Spiel ahndete Bastian Dankert (35 bei Halle gegen Sandhausen). Insgesamt zückten die Schiris so viele Gelbe Karten wie nie zuvor (1764). Kartenkönig war Regensburgs Andreas Geipl mit 15 Verwarnungen, die meisten Platzverweise kassierte Saarbrückens Calogero Rizzuto (3).

Meister der ersten Halbzeit: Spitze war der SV Sandhausen nur in der Tabelle der ersten 45 Minuten. Der Zweitliga-Absteiger lag am häufigsten zur Halbzeit vorne (18-mal) und hätte in der ersten Hälfte 67 Punkte geholt. Die Kurpfälzer verspielten 27 mögliche Punkte nach eigener Führung.

Spieler der Saison: Leo Scienza ließ die Ulmer Spatzen Samba tanzen. Der gebürtige Brasilianer war der herausragende Akteur seiner Mannschaft und mit 26 Torbeteiligungen (12 Treffer, 14 Assists) Topscorer der 3. Liga. Neben dem Aufstieg war die Wahl zum Spieler der Saison sein verdienter Lohn. Was seine Leistung noch bemerkenswerter macht: Es war Scienzas erste Saison in der 3. Liga, im Profifußball hatte er zuvor nur 2022/2023 für Magdeburg in der 2. Bundesliga gespielt und dabei wenig Einsatzzeit bekommen (11 Spiele, keine Torbeteiligung). Mit fairen Mitteln war Scienza kaum zu stoppen, er wurde mit Abstand am häufigsten von allen Spielern der 3. Liga gefoult (124-mal).

Torschützenkönig wieder kein Aufsteiger: Eine bemerkenswerte Saison spielte auch Jannik Mause. Der 25-Jährige, aus Aachen zum FC Ingolstadt gekommen, wurde in seiner ersten Spielzeit im Profibereich gleich Torschützenkönig. Mause traf 18-mal. Kurios: Im fünften Jahr in Folge ist der Torschützenkönig mit seiner Mannschaft nicht aufgestiegen.

Super-Oldie Lorenz: In der Hinrunde fehlte Marc Lorenz beim SC Preußen Münster erst verletzt und war dann meist nur Edeljoker. Bis Weihnachten standen nur ein Tor und eine Vorlage auf seinem Konto. 2024 wurde der Kapitän und gebürtige Münsteraner dann zum Anführer bei Preußens furioser Aufholjagd. Drei Tore und unglaubliche zwölf Vorlagen sammelte Lorenz 2024, war allein in den letzten vier Saisonspielen an acht Toren beteiligt und machte Münsters Aufstieg mit dem Volleyschuss zum 2:0 gegen Unterhaching klar. Sein Highlight-Spiel war das 5:3 in Köln am 35. Spieltag, dort verbuchte Lorenz ein Tor und vier Assists. Für den 35-Jährigen ist es schon der vierte Aufstieg in die 2. Bundesliga (2013 und 2015 mit Arminia Bielefeld, 2019 mit dem Karlsruher SC).

Die Dauerbrenner: Marius Funkhat als einziger Spieler in dieser Saison in der 3. Liga keine Minute verpasst. Der Torhüter des FC Ingolstadt spielte 38-mal durch. Die Feldspieler mit der meisten Einsatzzeit waren Unterhachings Raphael Schifferl und Essens Jose-Enrique Rios Alonso mit jeweils 3330 Minuten (abgesehen von einer Gelb-Sperre 37-mal durchgespielt).

Die Dauerläufer: Mirnes Pepic vom FC Erzgebirge Aue lief am meisten (über 460 Kilometer), sein Teamkollege Tim Danhof sprintete am häufigsten (931-mal). Wiederum Pepic zog die meisten intensiven Läufe an.

Zweikampf-Monster: Ulms Dennis Chessa bestritt die meisten Zweikämpfe (999). Christoph Greger von Viktoria Köln war der zweikampfstärkste Spieler (fast 69 Prozent gewonnen).

Karriereende: Einige bekannte Namen beenden nun ihre Laufbahn. Neben Bayern-Schreck Marcel Gaus (1. FC Saarbrücken) hören auch Dennis Diekmeier (SV Sandhausen) und Maximilian Schulze Niehues (SC Preußen Münster) auf. Gleiches gilt für Fabian Klos. Der Rekordspieler und Rekordtorschütze von Arminia Bielefeld kam in seiner Abschiedssaison auf neun Treffer und fünf Assists. Klos bestritt außerdem 432 Kopfballduelle - mehr als jeder andere Akteur in der 3. Liga.

Rekorde zum Abschied: Absteiger SC Freiburg II war in seinen drei Jahren in der 3. Liga stets das Team mit den meisten eingesetzten Spielern (diese Saison: 38, Vorjahr 39). Die 41 Akteure 2021/2022 waren historischer Höchstwert in der 3. Liga. 2023/2024 stellte der SC sogar einen Rekord für den gesamten deutschen Profifußball auf: Sechs Torhüter (Uphoff, Sauter, Jantunen, Schneller, Mack und Hornung) hat zuvor noch kein Team eingesetzt.

Verein Gesamtzuschauerzahl
1. FC Saarbrücken 208.288
Arminia Bielefeld 357.163
Dynamo Dresden 545.901
FC Erzgebirge Aue 165.179
FC Ingolstadt 04 107.119
FC Viktoria Köln 80.576
Hallescher FC 151.906
MSV Duisburg 230.854
Rot-Weiss Essen 317.379
SC Preußen Münster 206.690
SC Verl 52.507
SpVgg Unterhaching 98.579
SSV Jahn Regensburg 184.407
SSV Ulm 1846 Fussball 206.073
SV Sandhausen 80.530
SV Waldhof Mannheim 197.367
TSV 1860 München 285.000
VfB Lübeck 104.197
Borussia Dortmund II 63.734
SC Freiburg II 45.351
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Author: Duane Harber

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Name: Duane Harber

Birthday: 1999-10-17

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Job: Human Hospitality Planner

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